Bye. Ohje... -.-Mabel hatte das Piepen eines Fallschirms gehört und war einfach los gelaufen. Irgendjemand musste dort sein. Irgendjemand. Sie konnte es nicht länger ertragen alleine mit ihren Gedanken zu sein. Alleine mit der Erinnerung, die sich immer wieder vor ihrem inneren Auge abspielte und mit dem Gefühl von Harveys warmen Blut, dass an ihren Armen hinab lief. Mittlerweile war es getrocknet. Aber die Erinnerung war noch immer so frisch wie in dem Moment als es passiert war.
Als sie aus den Büschen brach, stand der Junge direkt vor ihr. Er hielt eine Art Mistgabel in der Hand und starrte sie an. Es war der Junge aus Vier. Finnick Odair. Der Blick in seinen grünen Augen war ihr so vertraut. Sie zuckte nicht einmal, als er die Mistgabel schwang und auf sie zusprang. Die Spitzen trafen sie oberhalb der Brust. Er hatte gut gezielt, denn sie spürte nichts als sie auf ihre Wunde blickte und zusammensackte. Sie wollte Luft holen, aber es ging nicht. Dann schwand das Licht im Wald. Sie sah noch, wie über ihr die Baumwipfel sich im Wind bewegten. Dann war es Nacht.
Eins versuchte wieder künstlichen Frieden zu schaffen. Lysianne hörte ihm nur mit halbem Ohr zu, als er davon redete, dass sie sich einen Aussichtspunkt auf einem Baum suchen sollten. Deshalb hörte sie auch das Piepsen.
Sie versuchte Alan mit einer Handbewegung zum Schweigen zu bringen. Da! Jetzt war es ganz deutlich. Ein Kampf?
Lysianne rannte los. In ihrem Kopf überschlugen sich schon die Gedanken um welche Art von Waffe es sich bei dem Geschenk handeln konnte und sie wusste vor allem eins: Sie würde sie am Ende in den Händen halten!
Eph schlenderte durch die langen Gänge seiner neuen Heimat. Sie schienen nie Enden zu wollen und irgendwie sah alles gleich aus. Der gleiche Stein, der selbe Dreck. Jede Ecke ähnelte der nächsten. Es war ein richtiges Labyrinth hier unten und er war ganz dankbar darum, dass er einen Plan auf seinem Tochscreen bei sich trug. Trotzdem sah er nicht darauf und erkundete die Anlage eher ziellos. Auf jeden Fall war er sich sicher, dass er nicht zu den anderen Friedenswächter in den Gemeinschaftsraum wollte. Das klang wenig angenehm.
Zum wiederholten Mal kam er an einer offenen Tür vorbei aus der das Flimmern eines Bildschirms zu sehen war. Die Spiele liefen überall. Und wie immer streckte er den Kopf in den Raum. Wie immer erwartete er niemanden vorzufinden.
Die meisten Friedenswächter schienen tatsächlich im Gemeinschaftsraum zu sein. So viele waren sie also gar nicht.
Und die meisten
"Gefangenen" schienen sich auch irgendwo zurückgezogen zu haben.
Doch in diesem Raum war es anders.
Betten standen sauber im Raum aufgereiht, teilweise getrennt durch Vorhänge. Vor dem Bildschirm saß eine blonde Frau, doch sie hatte den Spielen den Rücken zugewandt. Sie schien in Gedanken versunken und ihm fiel sofort der Schal um ihren Hals auf. Seltsam, wirklich kalt war es hier unten nicht. Eher im Gegenteil.
Eph war versucht an der offenen Tür zu klopfen um sie nicht zu erschrecken, wollte aber auch keinen der möglichen Patienten aufwecken, denn dies schien eindeutig die Krankenstation zu sein. Er trat in die Tür.