Harry Potter Fanfiktion: Das magisch Theater

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Serpentes
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Harry Potter Fanfiktion: Das magisch Theater

Beitragvon Serpentes » So 12. Feb 2017, 20:18

Da ich ja angekündigt hatte, dass ich an einer Harry Potter-Story arbeite, kann ich jetzt mit großer Kunde verkünden, dass ich fertig geworden bin.
Ich will nicht so viel von der Handlung verraten, sonst macht es ja kein Spaß es zu lesen. Dennoch bin ich ganz schön aufgeregt, da es sich um meine erste Harry Potter-Geschichte überhaupt handelt.
Zwei wichtige Personen kommen hier vor: Tom Marvolo Riddle und Abraxas Malfoy!
Ich denke, ich stelle mal die Kurzbeschreibung mal mit rein!

Kurzbeschreibung!


Als Tom Riddle am Schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum von Slytherin eine Nachricht liest, dass Darsteller für ein Theater gesucht werden, wendet er sich demonstrativ davon ab. Anders aber Abraxas! Der junge Malfoy ist komplett begeistert davon und will unbedingt daran teilnehmen. Vergebens versucht er auch Tom davon zu überzeugen. Und als das Theaterstück aufgeführt wird, passiert etwas unerwartetes ...


Wichtige Info:

Disclaimer: Nichts gehört mir. Alle Figuren und Orte gehören der unvergleichlichen JKR. Ich leihe sie mir für dieser Geschichte nur aus.

So, ich hoffe, alles ist soweit geklärt. Vielleicht erwähne ich nochmal, dass einige Charakter etwas OOC sein könnten. Allerdings habe ich mir da sehr viel Mühe gegeben.

Nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen!

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Tom Riddle beobachtete die anderen Schüler, wie sie auf ihren Besen herumflogen, und dabei ihren Spaß hatten.
Spaß!
Für ihn war Quidditch eine Sinnlosigkeit, die ihresgleichen suchte. Er fragte sich immer, wie andere Zauberer sich mit so etwas die Zeit vertreiben konnten. Angewidert wandte Tom seinen Blick vom Quidditch-Feld ab. Er hatte bei weiten besseres zu tun, als Hufflepuffs beim Quidditch zu zuschauen.
»Du bist wirklich kein Freund von Quidditch, Tom!« Dieser wandte seinen Blick zu dem Sprecher der Stimme, die ihn anscheinend die ganze Zeit beobachtet hatte.
Auf einen Baum sitzend sah ihn frech grinsend ein weißblonder Junge an. Er hatte sehr helle Haut, aber nicht zu hell, denn in seinen Wangen konnte man immer noch eine leichten Rotstich erkennen.
»Abraxas! Wie lange hast du mich beobachtet?«, fragte Tom etwas säuerlich. Er konnte es nicht leiden, wenn man ihn beobachtete. Er hasste es sogar. Abraxas hob eine Augenbraue. Er sprang von seinem Baum und trat auf den Anderen zu.
»Verzeih mir, wenn ich dich damit belästigt habe, aber ich suchte nach dir. Im Gemeinschaftsraum hängt etwas interessantes, habe ich gehört. Wollen wir uns das mal ansehen?« Tom verengte seine Augen zu Schlitze.
»Um was handelt es sich den?« Abraxas wollte ihn doch nicht wieder einen Streich spielen? Dieser sah schon etwas geknickt zur Seite und schien zu wissen, woran Tom gedacht haben musste.
»Na, ja«, begann er und spielte mit dem Saum seines Umhangs, »ich weiß es auch nicht genau. Die Anderen haben mir erzählt, dass es etwas tolles wäre. Aber was genau, dass sagten sie nicht. Ich dachte, wir beide sehen uns das mal an?« Sein Blick war flehend. Tom merkte, dass Abraxas ihn nicht wieder belügen wollte.
»Ich war eh auf dem Weg ins Gemeinschaftsraum. Warum nicht!« Zusammen gingen sie über das Schlossgelände und in die Schule hinein. Ihr Weg führte sie in die Kerker, denn dort lag der Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Als sie den Gemeinschaftsraum betraten, hatte sich um das Schwarze Brett eine Schar Schüler versammelt. Tom schritt heran und als die Schüler ihn bemerkten, machten sie für ihn Platz. Sie bildeten für ihn eine Gasse und er schritt elegant hindurch.
Das Hause Slytherin hatte hohen Respekt vor ihm. Er war ein sehr talentierter junger Zauberer und hatte immer gute Noten in der Schule. Zudem war er Vertrauensschüler und Schulsprecher!
Als Tom sein Blick auf das Schwarze Brett geheftet hatte, sah er mehrerer Ankündigungen. Darunter eine Liste, wo sich Schüler für den Duelierclub eintragen konnten, oder für die Sechstklässler, die das Apparieren erlernen wollten. Aber eine andere Ankündigung stach ihn direkt ins Auge.
»Theater?«, fragte er skeptisch nach und ein paar der Schüler nickten. Abraxas an seiner rechten Seite hatte große Augen gemacht. Seine grauen Augen blitzten begeistert auf.
»Da müssen wir unbedingt mitmachen, Tom! Theater!« Man bemerkte, dass Abraxas sich sehr darüber freute, was man von Tom jedoch nicht sagen konnte. Seine blauen Augen verrenkten sich, erneut an diesem Tag, zu schmale Schlitze.
»Mach was du willst, Abraxas! Ich jedenfalls habe keine Zeit dafür!« Tom hielt davon nichts und wandte seinen Blick vom Schwarzen Brett ab. Er kehrte den Schülern den Rücken zu und machte sich auf dem Weg in Richtung Schlafsaal. Abraxas lief ihm nach.
»Aber Tom!«, jammerte er und versuchte den gut aussehenden Schüler auf zu halten. Dieser jedoch hob seine linke Hand und Abraxas hielt inne. Er hatte bereits einmal den Zorn Toms auf sich gespürt. Ein zweites Mal wollte es der junge Malfoy nicht noch einmal verspüren.
»Eine andere Sache«, setzte Tom an und schien sich an etwas zu erinnern, »unser nächstes Treffen steht unmittelbar bevor! Sage den anderen Mitgliedern Bescheid. Ich will sie in zwei Tagen an unserem Treffpunkt anwesend haben!« Gehorsam nickte Abraxas. Tom war der Kopf ihrer kleinen Gruppe, dass konnte man deutlich feststellen, denn er sprach mit Autorität!
 
Abraxas hatte sich für das Theaterstück eingetragen. Er war ein Fan davon und wollte gerne bei so einem Event teilhaben; als Schauspieler versteht sich. Wie er freudestrahlend erfuhr, würde man dieses Theater zu Weihnachtsfeier aufführen. Schnell hatte er einen Brief an seine Eltern geschrieben, dass er in den Ferien nicht nachhause kommen würde, da er an dieses Theaterstück teilnehmen würde.
Die Große Halle war brechend voll. So viele Schüler wollten also daran teilnehmen! Als Abraxas in die Große Halle trat, folgte ihm Tom. Dieser wirkte nicht sonderlich begeistert und er hatte auch versucht, wieder zu verschwinden, aber Abraxas hatte ihn gebeten nur als Zuschauer mitzukommen.
»Aber danach gehe ich wieder in die Bibliothek! Ich habe noch einen Aufsatz für Professor Slughorn zu schreiben und heute hat er noch ein Treffen geplant. Ich habe einiges vor!« Abraxas nickte. Er verstand Tom sehr gut. Alleine diese Treffen waren etwas nervenaufreibendes für ihn, da der Lehrer selbst schon etwas nervig war. Aber er war auch ihr Hauslehrer. Wenn sie ihm nicht diese Aufmerksamkeit gaben, die er haben wollte, wer weiß wie er sie sonst behandelte?
Abraxas fragte sich, wer der Regisseur sein würde. Er sah sich in der Halle um, aber ein Lehrer schien noch nicht in Sicht zu sein. Sein Blick wandte zu seinem Freund, ob dieser schon etwas bemerkt hatte, aber auch Tom wirkte etwas Ratlos. Selten, wie der junge Malfoy fand. Tom war sehr selten Ratlos.
Warum macht er nicht mit? Er ist so ein guter Schauspieler!, fragte er sich innerlich. So wie Tom lernte, würde er eher nach Ravenclaw passen, als nach Slytherin. Jemand tippte Abraxas auf die Schulter. Es war Tom!
»Da drüben!«, deutete er zu der kleinen Tür, wo die Lehrer immer herein kamen, wenn sie in der Großen Halle ihr Essen einnehmen wollten. Herein kam ein Lehrer, den Abraxas kannte. Es war ihr Kräuterkundelehrer, Professor Beery!
»Ich wusste es doch! Professor Beery ist ein großer Fan, was das Laientheater betrifft!« Fragend sah Abraxas Tom an. Woher wusste er das schon wieder? Tom war immer sehr gut Informiert.
»Woher-?« Abraxas unterbrach sich selbst. Tom lächelte ein charmantes Lächeln, dass jedes Mädchen in die Ohnmacht befördert hätte. Tom hatte immer Mittel und Wege, Informationen zu erhalten. Es war egal, woher er das schon wieder wusste.
»So, meine lieben Schülerin und Schüler!«, rief Professor Beery und klatschte in die Hände, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sofort war es still und die Schüler blickten den Lehrer für Kräuterkunde interessiert an. Auch Abraxas hatte sein Augenmerk auf den Lehrer geheftet und war gespannt, was nun geschah.
»Es freut mich, dass Sie alle den Wunsch haben, an unseren diesjährigen Theaterstück mitzumachen. Da es etwas neues ist, bitte ich Sie nun sehr aufmerksam zu sein.« Professor Beery machte erneut eine Pause und wartete ab, wie die versammelten Schüler reagierten. »Nun, die große Frage, die Sie sich gestellt haben ist die, welches Theaterstück wir wohl aufführen werden? Sicher kennt der ein oder andere Schüler dieses Märchen, nämlich: ›Der Brunnen des wahren Glücks‹ Ich werde Ihnen sicherheitshalber eine Kopie der Geschichte geben, damit Sie sie kennen und wir besser die Rollen verteilen können.«
Einige Schüler machten ein wissendes Gesicht, andere sahen Ratlos drein. Abraxas sah unbemerkt aus den Augenwinkel zu Tom, um bei ihm auch dieses Gesicht zu bemerken. Er wusste, dass Tom in einem Muggel-Waisenheus lebte und daher dieses Märchen unmöglich kennen konnte. Doch wen dem so war, dann zeigte Tom geschickt seine Unwissenheit.
»Unmöglich! Er spinnt doch!«, meinte ein Schüler neben Abraxas und Tom und sie sahen zu dem Jungen. Es war ein Siebtklässler mit breiten Schultern. Er war in der Hausmannschaft von Slytherin und spielte erfolgreich den Hüter. Tom hob fragend eine Augenbraue.
»Was meinst du damit?«, fragte er den Siebtklässler schon fast befehlend. Dieser wandte sich ihnen zu und er hatte schon eine spitze Bemerkung auf der Zunge, dass sah Abraxas dem Hüter an, aber er schluckte diese Bemerkung schnell herunter. Er hatte Tom erkannt und wollte sich mit ihm keinesfalls anlegen.
»Dieses Märchen ist was für Blutverräter! Die Heirat mit einem Muggel und einer Hexe wird in dieser Geschichte erzählt. Einfach nur widerlich!« Tom verrenkte die Augen. An was er wohl dachte, fragte sich Abraxas. Er wollte seinen Freund fragen, aber dieser gab ihn mit einem bösen Blick zu verstehen, dass er ja nicht nachfragen durfte. Abraxas verkniff sich die Frage. Wenn sein Freund davon nicht sprechen wollte, dann würde er es verstehen.
Professor Beery schien die Unruhe der Schüler zu bemerken. Sofort verlangte er Ruhe und hatte so wieder die Aufmerksamkeit zurück erlangt.
»Nun, meine lieben Schülerin und Schüler! Zu aller erst lesen sie die Geschichte«, dabei hob er ein Stapel Zettel hoch, »und dann werden wir entscheiden, wer von Ihnen welche Rolle spielen wird!
Bitte reichen sie jeden Stapel an den nächsten Schüler!« Zum Schluss hatte er seine Worte noch an einen neben ihm stehenden Schüler gerichtet. Dieser nickte gehorsam. Er nahm sich eine der Zettel und reichte die restlichen Blätter seinen Nebenmann. So ging es Reihum, bis Abraxas irgend wann einen erwischte. Er reichte gedankenverloren die Zettel an Tom weiter und schaute auf seinen Blätter. In großen Buchstaben stand »Der Brunnen des wahren Glücks« Abraxas seufzte. Er kannte diese Geschichte zwar, aber sie war in seiner Familie nicht wirklich beliebt.
Die Schüler lasen sich die Handlung in Ruhe durch, dies dauerte nur knapp 15 Minuten. Als alle die Geschichte gelesen hatte, schaute Professor Beery seine Schüler erneut mit freudiger Erwartung an.
»Nun, haben Sie alle die Geschichte gelesen? Ja? Gut! Beginnen wir doch mit den Rollen. Wir brauchen für die vier Hauptrollen drei Mädchen und einen Jungen. Bitte, melden Sie sich, wenn sie Interesse haben!« Zögernd meldete sich ein Mädchen. Professor Beery nickte ihr aufmunternd zu.
»Ah Miss Tuft treten sie vor!« Professor Beery winkte sie hoch. Als sie bei dem Lehrer für Kräuterkunde angelangt war, strahlte er freudig.
»Prima, prima! Wie geht es Ihre ältere Schwester, Miss Tuft?«, fragte er sie kurz. Sie erwiderte etwas, aber zu leise, als das Abraxas es verstehen konnte. Er kannte Silvia Tuft. Sie hatte eine ältere Schwester im Ministerium, namens Wilhelmina Tuft.
»Gut! Miss Tuft hat sich für die Rolle von Amata entschieden! Wer möchte noch diese Rolle? Niemand?« Die Begeisterung der Schüler hielt sich deutlich in Grenzen. Selbst Abraxas hatte kaum noch große Lust dazu. Wie würden seine Eltern reagieren, wenn er bei diesem Stück mitmachen würde? Den Ritter würde er sicherlich nicht spielen, dass stand fest!
Die weiteren Rollen wurden mit mehr Interesse ausgewählt. Asha wurde von Walburga Black gespielt. Die Rolle der Altheda wurde an Olive Hornby vergeben. Die Suche nach der Rolle des Sir Luckless war noch nicht vergeben worden.
»Ich versichere Ihnen, dass Sie nur eine Rolle spielen werden, nicht heiraten müssen!«, meinte der Lehrer etwas empört. Zögernd meldete sich ein Schüler. Abraxas kannte ihn, es war Harold Minchum. Er war im siebten Jahr!
»Schön, Mr. Minchum! Mit Ihnen haben wir also die Hauptrollen schon mal besetzt. Nun, der Rest wird die empörende Menge spielen!
Professor Dumbledore ist für die Effekte verantwortlich und Professor Kettleburn wird uns freundlicherweise einen Wurm besorgen!« Professor Beery strahlte. Es schien dem Theater nichts mehr im Weg zu stehen.
 
Für Abraxas gab es nicht viel zu lernen. Er trat einfach in der empörten Menge auf und war einfach nur ein Statist!
»Du weißt, dass Statisten wichtig für ein Theaterstück sind! Ohne sie kann es eben nicht so funktionieren.« Toms Erläuterungen waren zwar Richtig, aber Abraxas hätte doch gerne etwas mehr gemacht, als vor einem Tor zu stehen und zu warten und anschließend Empört darauf zu sein, warum er nicht derjenige wäre, um zum Brunnen zu kommen.
»Deine Rolle wirst du zumindest authentisch spielen!«, meinte Walburga schadenfroh aus der einen Sitzecke im Gemeinschaftsraum der Slytherin. Abraxas streckte beleidigt die Zunge nach ihr aus. »Dumme Zicke!«, murmelte er vor sich hin und nahm gedankenverloren die Zettel in die Hand, auf der die Geschichte geschrieben stand.
»Du, Tom?«, fragte er seinen Freund. Dieser hatte ein Buch in der Hand. Es ging um Defensivzauber. Genervt blickte der Gutaussehende von seiner Lektüre auf.
»Was den? Ich lerne!«, meinte Tom gereizt und ein Zucken ging von seinem Gesicht aus. Er war sauer.
»Du hast diese Geschichte bestimmt noch nicht gelesen, oder?«, fragte Abraxas vorsichtig, da er Angst hatte, Tom würde ihn verfluchen. Toms Augen blitzten gefährlich auf.
»Für Märchen bin ich zu alt! Abraxas, ich muss einen Aufsatz schreiben, genauso wie du übrigens, und ich will bis Morgen früh damit fertig sein!« Abraxas schluckte. Es war eine Rüge, die er von Tom nicht hören wollte. Leider aber hatte dieser recht! Er hatte eben nicht viel zum lernen für dieses Theaterstück und so nahm er sich Pergament, Tinte und Feder, und klappte sein eigenes Buch auf.
»Ich bin geheilt!«, rief Walburga plötzlich. Abraxas sah auf, genauso wie Tom. Sie stand vor der Sitzgruppe und machte eine theatralische Bewegung. »Ich brauche den Brunnen nicht mehr – lasst Altheda baden!«, fuhr sie weiter fort und der gesamte Gemeinschaftsraum sah zu ihr. Einige applaudierten begeistert und andere schüttelten nur mit den Kopf. Ihre Freundinnen wirkten vollkommen entzückt von ihrer Darbietung.
»Einfach nur peinlich!«, murmelte Tom und hatte sich erneut seiner Lektüre gewidmet. Auch Abraxas fand ihre Leistungen nicht besonders gut, aber was sollte er schon groß sagen? Er war ja nur ein Statist!
Als Abraxas seinen Aufsatz zu Ende geschrieben hatte, lass er sich das ganze noch einmal durch. Damit er die vom Lehrer geforderte Zoll auch voll bekam, hatte er schon fast in Übergröße geschrieben, die selbst ein Blinder hätte nicht übersehen können.
»Willst du wirklich nicht dieses Märchen mal lesen? Die sind anders, als die Muggel-Märchen!«, meinte Abraxas beiläufig und hatte seinen Blick immer noch auf sein Pergament geheftet. Tom antwortete nicht, sondern hatte auch seine Schreibsachen hervor geholt. Er hatte schon vorher an seinen Aufsatz geschrieben, nur wollte er weitere Ergänzungen daran vornehmen.
»Tom?«, fragte Abraxas kleinlaut. Immer noch keine Antwort. Abraxas wollte seinen Freund an stupsen, aber dieser hob schon den Kopf. Er hatte ein sehr genervtes Gesicht.
»Abraxas!«, setzte Tom an und fuhr weiter fort, »Habe ich dir nicht gesagt, dass ich für Märchen keine Zeit habe? Das ich einen Aufsatz schreiben muss? Dass ich generell kein Interesse an dieser Sinnlosigkeit habe?« Abraxas schluckte. Er hatte es übertrieben, dass wusste er. Wütend erhob sich Tom, nahm seine Sachen und verschwand in Richtung Schlafsaal der Jungen. Für heute würde Tom mit ihn nicht mehr reden wollen, da war sich Abraxas sicher.
 
Die Proben verliefen mehr schlecht als recht, aber dennoch schienen Walburga und Olive ihre Rollen langsam besser zu meistern, obwohl Abraxas vermutete, dass Professor Beery mehr erwartet hatte.
»Miss Black, bitte halten Sie sich doch in ihren Temperament etwas zurück! Und sie, Miss Hornby, könnten dafür etwas mehr Kraft in Ihrer Stimme setzten. Die Zuschauer können sie von der hinteren Sitzplätzen ja nicht hören!« So und noch viel mehr brachte der Lehrer zum Besten und die meisten Schüler wirkten schon fast genervt.
Damit die Schüler ihre Stimme kräftig genug zum Besten bringen konnten, übte Professor Beery mit ihnen Stimmübungen. Unter den Mädchen gab es die eine oder andere, die sich ein Gekichere nicht verkneifen konnte.
Und da! Die Weihnachtsfeier kam immer näher und die Schüler hatten schon nichts mehr anderes im Kopf, als das Theaterstück: »Der Brunnen des wahren Glücks« Und so sprachen sie nur noch darüber, wie es den verlaufen könnte. Obwohl Abraxas nicht eine große Rolle hatte, war er dennoch aufgeregt. Tom tat es mit einer lässigen Handbewegung ab.
»Deine Statistenrolle verlangt ja keine großen schauspielerischen Leistungen von dir ab. Die Zuschauer werden sich Hauptsächlich auf die Hauptrollen konzentrieren!« Tom wirkte gleichgültig. Bei den Worten Toms lächelte Walburga triumphierend.
»Ich werde die Beste auf der Bühne sein und man wird sich an den Namen: ›Walburga Black‹ erinnern, als wenn es ein Paukenschlag wäre!« Bei diesen Worten wurde es Abraxas schon fast schlecht. Ihm war der Appetit vergangen. Tom sah ihn von der Seite her an.
»Na wunderbar!«, meinte Abraxas missmutig und schob seinen Teller von sich. Walburga konnte es auch übertreiben. Orion Black, Walburgas Cousin, sah zu ihr rüber. Er war etwas jünger als sie.
»Du spielst deine Rolle exzellent, Walburga!«, ermutigte er sie und lächelte sie strahlend an. Abraxas hob eine Augenbraue. Die Blacks waren eine der ältesten Reinblütigen Familien und er vermutete, dass es zwischen ihnen eine Ehe geben würde. So etwas war in alten Reinblütigen Familien eben nicht unüblich.
Der Tag zog sich hin wie ein alter, zäher Kaugummi und Abraxas konnte es kaum erwarten, dass es langsam begann. Er hatte seine Eltern einen Brief geschrieben, dass er daran teilnehmen würde, dabei vermied er es tunlichst zu schreiben, um welches Märchen es sich in Wahrheit handelte.
»Sie werden es eh erfahren, sobald sich der Vorhang erheben wird!«, hatte Tom zu ihm gesagt, aber Abraxas hatte gemeint, er könne ja sagen, dass er es einfach vergessen hatte zu erwähnen und da er eh keine der Hauptrollen spielen würde, wäre daran ja eh nichts schlimmes.
»Mein Vater verabscheut es, so wie jeder Reinblüter!«, meinte er mal zu Tom. Dieser schien es durchaus zu verstehen.
Abraxas fragte sich, wie es Walburgas Eltern aufnehmen würden. Schließlich missbilligten sie dieses Märchen ebenfalls. Abraxas vermutete, dass es Walburga egal war, weil es sich eh nur um ein Theateraufführung handelte.
Die Große Halle war brechend Voll mit Schülern und Eltern, die diese abendliche Veranstaltung sehen wollten. Professor Dumbledore hatte für die Bühnenausstattung einen Hügel und einen Brunnen besorgt. Es sah fantastisch aus.
Als die Menschenmenge sich auf ihre Plätze setzten und der Vorhang sich erhob, war Abraxas mehr als nervös. Auch wenn er nur etwas unbedeutendes spielen musste, so war es dennoch etwas aufregendes, auf eine Bühne zu stehen, vor allem bei der Menschenmenge.
Der Vorhang war oben, die Show begann!
Ein lauter, explodierender Knall war zu hören und Abraxas erschrak sich schon fast zu Tode. Der Wurm von Professor Kettleburn war nichts anderes, als ein »Aschwinderin«, auf dem offenbar ein Schwellzauber lag. Die Große Halle war voller Rauch und die Bruchstücke der Kulisse war überall verteilt. Abraxas konnte kaum etwas erkennen. Er atmete den Rauch ein und musste darauf hin husten.
»Tom?«, rief er verzweifelt und suchte nach seinem Freund. Vielleicht versuchte er mit den anderen Vertrauensschülern und den Lehrern wieder Ordnung ins Chaos zu bringen.
Abraxas konnte von der Bühne aus laute Schreie hören und erkannte, dass »Amata« und »Asha« sich duellierten. Darunter hörte er die Stimme von Professor Beery, der vergebens versuchte, die beiden Mädchen voneinander zu trennen.
»Abraxas! Da bist du ja!«, meinte auf einmal Tom und kam auf ihn zu. Abraxas konnte von seinem Gesicht aus Besorgnis erkennen. »Die Dielen der Bühne, die in der nähe des Hügels befanden, brennen. Alle müssen aus der Großen Halle raus!«, meinte er und packte Abraxas an dessen Oberarm, um ihn aus der Halle zu führen.
»Was ist mit Walburga und den anderen?«, fragte Abraxas verzweifelt nach und lies sich nur zögernd von Tom von seinem jetzigen Fleck wegführen. »Mach dir keine Sorgen! Die Lehrer kümmern sich schon darum!«, meinte Tom reserviert und zerrte ihn raus. Vor der Großen Halle standen eine riesige Menschenmenge und anscheinend waren sogar einige verletzt.
»Jeder, der eine Verletzung davon getragen hat, folgt mir in den Krankenflügel. Die anderen bleiben bitte hier! Die Lehrer haben alles unter Kontrolle!«, rief Tom mit verstärkter Stimme über das laute Stimmengewirr und die Leute verstummten. Brav folgten sie seiner Anordnung und gingen mit ihm in den Krankenflügel. Auch Abraxas wurde von Tom aufgefordert in den Krankenflügel zu gehen, da er meinte, dass er sich womöglich verletzt haben könnte.
Der Krankenflügel war so voll wie noch nie und die Krankenschwester wirbelte zu jedem herum, und versorgte deren Verletzungen. Als die beiden Flügeltüren sich öffnete, trat Professor Beery ein. Sein Kopf hatte eine seltsame Form angenommen. Abraxas vermutete, dass es wegen den beiden duellierenden Mädchen gehandelt haben musste.
 
Nachdem missglückten Theateraufführung, roch die Große Halle immer noch nach beißenden Holzqualm. Es dauerte schon fast Monate, bis dieser übelriechende Gestank verschwand. Abraxas war froh, dass er mit wenigen Verletzungen davon gekommen war. Er hatte hier und da mal etwas Qualm eingeatmet, aber ansonsten war alles bei ihm noch dran!
Die Probezeit von Professor Kettleburn wurde, aufgrund des Vorfalls mit dem »Wurm«, mit sofortiger Wirkung beendet. Abraxas mochte diesen Lehrer gerne, da er immer sehr aufgeschlossen wirkte.
Eine neue Nachricht hing nun am Schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum von Slytherin. Ein Beschluss des Schuleiters, Professor Dippet, in der es um ein generelles Verbot von Märchenspiele hier in Hogwarts ging. Einige Schüler hielten es für richtig, dass so etwas verboten wurde. Einige fanden es wiederum schade, da sie offenbar gerne ihre schauspielerischen Leistungen präsentiert hätten.
»Es ist gut so, dass so etwas unsinniges Verboten wurde! Professor Dippet hat vollkommen richtig entschieden!«, meinte Tom dazu und Abraxas fand es auch schade, genauso wie die anderen Schüler.
Eins konnte man zumindest sagen; in Hogwarts war immer etwas los! 

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